Sunday, March 11, 2007

Los Angeles** - die Stadt der Einwanderer

Da ich abends Karten für das Basketball-Spiel LA Lakers gegen Dallas Mavericks im Staples Center hatte, wollte ich den Tag nutzen, um mich vorher wiedermal ein wenig in Los Angeles umzusehen.
Auf meinem Programm standen vier Stadtteile von Los Angeles, die unterschiedlicher nicht sein könnten, werden sie doch von verschiedenen ethnischen Gruppierungen bestimmt: El Pueblo, Chinatown, Little Tokyo und Koreatown.
Die vielfältige Herkunft der Bewohner der USA wird gerade in Los Angeles sehr deutlich. Etwa 140 ethnische Gruppen, die insgesamt 95 Sprachen sprechen, sind in Los Angeles vertreten.
Einwanderer aus Japan, Korea und China leben in eigenen Stadtvierteln, die von ihrer Kultur geprägt sind. So findet man in LA heute buddhistische Tempel, chinesische Supermärkte, mexikanische Gemüsegeschäfte, vietnamesische Akupunkteure, ... Die weiße Bevölkerung macht lediglich noch ein Drittel der Gesamtbevölkerung aus.
El Pueblo de Los Angeles befindet sich am nördlichen Rand von Downtown LA. In dem historischen Park wurde Los Angeles ursprünglich von einer kleinen Gruppe spanischer Siedler gegründet. Heute befinden sich hier eine Reihe historischer Gebäude, die 1953 restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Auch findet man hier einen großen Marktplatz und eine Gasse, wo mexikanische Straßenverkäufer ihre Waren anbieten. LA ist mittlerweile nach Mexiko City und Guadalajara (beide in Mexiko) die Stadt mit der drittgrößten mexikanisch stämmigen Bevölkerung.
Nur wenige Schritte entfernt befindet sich Chinatown, mit Banken, Restaurants und Geschäften, die teilweise im Pagodenstil errichtet wurden. Auffällig sind auch die chinesischen Schriftzeichen und Symbole. Einem Vergleich mit San Francisco hält Chinatown in LA jedoch nicht Stand und so fahre ich etwas enttäuscht weiter nach Little Tokyo, der japanischen Enklave.
Mit 200.000 Einwohnern, stellt LA die zweitgrößte Ansammlung von Japanern außerhalb Japans dar.
Im Gegensatz zu Chinatown oder Koreatown dokumentiert Little Tokyo dabei mit seinen zahlreichen Neubeuten deutlich den relativen Wohlstand der japanisch stämmigen Amerikaner. Im Japenese Village Plaza findet man ein Kulturzentrum, zahlreiche Geschäfte und Restaurants.
Die letzte Station auf meinem heutigen Ausflugsprogramm ist Koreatown, ein Viertel, das sich in den letzten Jahren immer weiter ausgeweitet hat. Mehr als 100.000 Koreaner leben hier. Im Gegensatz zu den anderen Stadtteilen wurden bisher jedoch noch keinerlei Anstrengungen unternommen, die rund 200 Straßenzüge als Touristenattraktion zu vermarkten. Überall sieht man koreanische Läden und Geschäfte. Auch ein buddhistischer Tempel steht in einer der Hauptstraßen.
Das Basketball-Spiel am Abend habe ich mir dann auch noch angeschaut. Das deutsche "Wunderkind" Dirk Nowitzki von den Dallas Mavericks hat wieder einmal gezaubert und so haben die LA Lakers dann auch mit 108-72 gegen die Mavericks verloren. Zur Ehrenrettung der Lakers muss man jedoch erwähnen, dass Dallas damit einen neuen Rekord aufgestellt und die letzten 17 Spiele in Folge gewonnen hat.

Weitere Bilder zu diesem Artikel gibt es im Fotoalbum (interne Links).

Anfang der Sommerzeit in den USA

Die Umstellung auf die Sommerzeit findet dieses Jahr in den USA erstmalig früher statt. Am 8. August, 2005, unterzeichnete Präsident George Bush den Energy Policy Act of 2005, der eine Änderung der Sommerzeit Regelung beinhaltet und am 1. März 2007 in Kraft tritt. Demnach stellt die USA bereits am 11. März 2007 (bis 4. November 2007) auf Sommerzeit um, während es in Deutschland erst am 25. März (bis zum 28. Oktober) soweit ist. In der Zeit vom 11.3. bis 25.3. und vom 28.10. bis 4.11. beträgt somit auch die Zeitverschiebung von Kalifornien nach Deutschland lediglich 8 Stunden.
Die früherer Einführung der Sommerzeit hat umweltpolitische Gründe. Das US-Energieministerium rechnet mit einem um vier Promille geringeren Energieverbrauch pro zusätzlichem Tag Sommerzeit. Aufs Jahr gerechnet ergebe sich eine Einsparung von 0,3 Promille; der Atmosphäre bleiben demnach bis zum Jahr 2020 etwa zehn Millionen Tonnen Treibhausgase erspart.

Sunday, March 04, 2007

6 Monate in den USA - Zeit "Danke!" zu sagen!

Morgen ist es soweit: Vor 6 Monaten habe ich ein Flugzeug bestiegen und bin mit einem One-way-Ticket in die USA geflogen. Wow, es ist unglaublich, ich bin bereits 6 Monate hier! Auf der einen Seite kommt es mir viel kürzer vor, auf der anderen Seite fühlt es sich an, als wäre ich bereits für immer hier gewesen!
Letztes Wochenende wurden nicht allzu weit von hier entfernt die Oscars vergeben und so möchte auch ich -inspiriert davon- danke sagen, für all die Unterstützung, die ich von Freunden und Familie in Deutschland und hier in den USA erfahren habe.
Gerade in der Anfangszeit war mir die Unterstützung extrem wichtig und wertvoll. In einem neuen Land zu sein, mit einer neuen Sprache, neuen Freunden und einem neuen Job, ist eine Erfahrung, die man sicher nur einmal im Leben macht. Alles ist neu, man unternimmt viel und alles ist aufregend. Daneben gibt es jedoch auch (wenn auch kurze) Momente, in denen man zurück schaut und daran denkt, was man zurück gelassen und aufgegeben hat (und diese Momente findet man dann meistens nicht hier auf meinem Blog).
Ich bin jedoch nach wie vor sehr froh über meine Entscheidung und meinen Schritt in die USA auszuwandern. Auch bin ich froh, dass ich es geschafft habe, eine neues Leben hier in den USA aufzubauen und gleichzeitig weiterhin einen solch intensiven Kontakt mit Freunden in Deutschland aufrecht zu erhalten. Nach wie vor stehe ich mit vielen in intensivem Kontakt per Email , Telefon oder Post. Mit manch einem habe ich erst hier richtig angefangen eine Freundschaft aufzubauen; andere Kontakte wurden durch meine Auswanderung wieder aufgefrischt. Gefreut habe ich mich auch über die zahlreichen Grüße von ehemaligen Kunden und Kollegen.
Beachtlich ist die große Anzahl an Besuchern auf meiner Internetseite: Die unglaublich hohe Zahl von 1.352 Besuchen in nur 6 Monaten (durchschnittlich über 225 Besucher pro Monat oder 8 Besucher pro Tag) zeigt mir, dass viele Menschen meine Seite nutzen, um sich über mein Leben hier in den USA zu informieren.
Wie ich aus den persönlichen Emails und Gesprächen weiß, kommen die Besucher aus ganz unterschiedlichen Gründen auf meine Seite. Die Spanne reicht von Freunden in Deutschland, die sich darüber informieren wollen, was ich so treibe, bis zu potenziellen Auswanderern, die kurz vor einem ähnlichen Schritt stehen.
Für mich ist ein Online-Blog ein ideales Mittel, um mit möglichst vielen Menschen (weiterhin) in Kontakt zu bleiben und anschaulich über mein Leben hier in den USA zu informieren. Ich freue mich über alle Besucher (und Zuschriften) und fühle mich darin bestätigt weiterzumachen.
Für mich ist Feedback sehr wichtig. Ein Schritt, den ich in diese Richtung unternommen habe, war die Einführung eines Gästebuches. Leider haben erst 8 Leute insgesamt 11 Einträge hinterlassen. Umgekehrt haben jedoch bereits 243 Besucher die Einträge gelesen.
Ich freue freue mich jedoch immer über einen neuen Eintrag, sei es von Freunden, Bekannten oder Unbekannten. Ich investiere einige Zeit darin, meinen Blog aktuell zu halten und ein Gästebucheintrag zeigt mir, dass dort draußen -in diesem anonymen Internet- tatsächlich Menschen sind, die es interessiert, was ich so schreibe (Wink mit dem Zaunpfahl!).