Friday, October 21, 2005

Interviewtermin in der Amerikanischen Botschaft in Frankfurt

An diesem Tag habe ich mir extra frei genommen und bin bereits am Abend zuvor nach Frankfurt angereist, habe im Hotel übernachtet und bin morgens gleich ganz früh zur Botschaft gefahren. Es war kalt und es regnete und so früh war ich dann scheinbar doch nicht dran, da bereits bestimmt 20 Leute vor der Botschaft in einer Reihe (im Regen) standen.

Na gut, habe ich mich halt dazu gestellt und ca. 15 Minuten gewartet und was ich vorher in einem Forum für Greencard-Gewinner gelesen hatte, war tatsächlich wahr: Eingeladen waren wir alle um 8.00 Uhr, aber die fangen dort tatsächlich bereits eine halbe Stunde früher an.

Soll recht sein. Zunächst kommt man bei der Botschaft an eine Art Pforte, wo ein Mann hinter einer dicken Glasscheibe sitzt und man muss einzeln hervortreten und ihm die Einladung und mitgebrachten Unterlagen vorzeigen. Danach wird man zu einer zweiten Tür (eine Art Sicherheitsschleuse) geschickt und wartet dort geduldig, dass diese sich öffnet. Was folgt ist eine Kontrolle wie am Flughafen mit Durchleuchten der Jacken, Taschen und Schuhe, Laufen durch ein Metalldetektor und Abgabe des Handys.

Weiterhin erhielten wir eine Nummer, die unser heutiges Leben weiter bestimmen sollte. Dann ging es zügig in ein größeres Gebäude im Inneren des (riesigen) Gebäudekomplexes des Konsulats. Bereits vor 8 Jahren war ich schon einmal nach Frankfurt gekommen, um damals mein Studenten-Visum für die USA zu beantragen. Damals allerdings war die Botschaft noch in einem sehr kleinen Gebäude untergebracht und ich erinnere mich an teilweise absolut chaotische Zustände. Heute ist dagegen alles viel Großzügiger und es läuft alles sehr geordnet ab.

Bereits im Eingang stand ein Angestellter, der uns nach einem Blick auf unsere Nummer direkt zum Schalter 22 schickte. Leider war das die Kasse und nun hieß es erstmal knapp 750 $ zu bezahlen. Ja, der amerikanische Traum ist teuer (hinzu kamen noch die Kosten für Bluttests, Amtsarzt, Bescheinigungen, Formulare etc. – alles in allem über 1000 $).

Nun durfte man erst einmal wieder (kurz) warten, bis die eigene Nummer und ein dazugehöriger Schalter (insgesamt gibt es nämlich über 20 Schalter) auf einer der Anzeigetafeln erscheinen, um dort (an einem anderen Schalter) den Reisepässe und ein Foto abzugeben und … richtig! – wieder warten.

Nach ca. 10 Minuten (gleiches Spiel mit den Anzeigentafeln) wurde man nun zur ausführlichen Besprechung der Unterlagen (Formulare, Geburtsurkunde, Impfbescheinigungen, Bankauskunft, polizeiliches Führungszeugnis, Meldebescheinigung, Zeugnisse, …) gerufen.

Dann wieder warten und erneuter Aufruf an einen anderen Schalter – diesmal handelt es sich um einen höheren Beamten (eigener Schalter, der 4. nun bereits), der nochmals kurz meine Unterlagen anschaut, Fingerabdrücke abnimmt und mich dann schwören lässt, dass alle Angaben korrekt sind. Sind sie!

Ein abschließendes "Good Luck for you", Und das war’s!

Als ich das Gebäude verlasse, regnet es nicht mehr und ich wundere mich, dass die ganze Prozedur nur 1 ½ Stunden gedauert hat. Für die Personen, die jetzt jedoch vor der Tür stehen, wird es wohl etwas länger dauern. Mittlerweile ist die Schlange auf ca. 100 Meter angewachsen …

Danach musste ich noch zum Amtsarzt in Frankfurt, der mir Blut und Urin abnahm und mich geröntgt (Lunge) hat, um festzustellen, oo ich auch gesund bin und später dem amerikanischen Staat nicht als Sozialfall auf der Tasche liegen würde.