Sunday, September 10, 2006

Die ersten Tage ...

Vom Flughafen zu unserem Appartement sind es nur wenige Minuten und so befinde ich mich kurz nach der Landung auch schon in unserer Wohnung. Nach einem kurzen Abendessen und einem Bier gehe ich jedoch sehr schnell ins Bett, war ich dann doch immerhin 24 Stunden auf den Beinen und in Deutschland wäre ich um diese Uhrzeit bereits gerade wieder aufgestanden (7.30 Uhr).

Am nächsten Morgen stehe ich ganz normal auf und habe kaum Probleme mich auf die Zeitverschiebung einzustellen. Dies war bei mir normalerweise bei Flügen in die USA immer so, da man meistens abends ankommt und dann gleich schlafen gehen kann. Anders sieht es bei mir mit Flügen von den USA nach Deutschland aus: Häufig bin ich so um die Mittagszeit gelandet und habe dann versucht mich bis abends wach zu halten, was meist nicht geklappt hat. Im Laufe des Tages bin ich dann meist eingeschlafen und nachts wieder aufgewacht, was meinen Rhythmus dann endgültig durcheinander gebracht hat.

Da Lisa arbeiten muss, mache ich mich auch bald auf den Weg, um meine ersten Besorgungen zu erledigen. Für mich gilt es zunächst mein Zimmer einzurichten. Und wo könnte man das besser tun als bei Ikea? Ikea ist auch in den USA mittlerweile sehr beliebt und so gibt es über das Land verteilt bereits 28 Läden, 6 weitere sind gerade in Planung. Acht davon sind alleine in Kalifornien und einer davon ist nur 10 Minuten von hier entfernt.

Der Ikea zu dem ich fahre, sieht nicht nur von außen so aus wie in Deutschland, sondern es ist auch Ikea drin ... Selbst die Maßangaben sind im amerikanischen Ikea, neben den amerikanischen Angaben, auch sämtliche im metrischen System angegeben. So finde ich auch schnell ein Bett, zwei Nachttische und zwei Lampen und verbringe den restlichen Tag damit, die Sachen zusammenzubauen.

Am Abend, als Lisa nach Hause kommt, sieht mein Zimmer schon recht eingerichtet aus und so beschließen wir uns, noch eine weitere für mich wichtige Erledigung zu machen: Abends fahren wir also noch in eine hier ganz in der Nähe gelegene Shopping Mall, wo ich bei Verizon einen Handy-Vertrag abschließe und somit auch wieder telefonisch zu erreichen bin. Daneben nutze ich noch eine Prepaid-Card von tel3advantage, mit der man relativ günstige Telefonate nach Deutschland führen kann (3 c pro Minute vom Handy aus!).

Da es hier in den USA keinen Unterschied zwischen der Vorwahl für Festnetz und Mobiltelefon gibt (beides hat hier die Ortsvorwahl 949), ist es auch nicht möglich, diese bei einem Anruf zu unterscheiden. Dies wiederum bedeutet, dass Anrufe gleich günstig sind, d.h. es macht keinen Unterschied, ob man von Deutschland aus auf einem Handy oder einer Festnetz-Anschluss anruft (also keine Scheu beim Anrufen - es fallen ganz normale Festnetzgebühren an).

Um besonders sparsam zu sein, kann man aus Deutschland eine Vor-Vorwahl wählen, die man z.B. ueber Billiger-Telefonieren.de für die jeweilige Tageszeit ausfindig machen kann (außerdem gibt es ab sofort auf meinem Blog auf der rechten Seite eine kleine Tabelle mit dem jeweils günstigsten Tarif). So kostet ein Anruf bei mir in den USA (auf dem Handy!) meist nur 1 Cent pro Minute, was damit mindestens um die Hälfte günstiger ist als ein Ortsgespraech und dreimal günstiger als ein Ferngespräch in Deutschland mit der Deutschen Telekom.

Am nächsten Tag habe ich ein Konto bei der Bank of America eröffnet und bekomme in einigen Tagen Schecks (eine nach wie vor sehr verbreitete Zahlungsweise in den USA) und eine Visa-Karte zugeschickt.

Gerade bei der Kreditkarte bin ich mir nicht sicher gewesen, ob ich sie so einfach bekommen würde. Wie in Deutschland legt man in den USA sehr viel wert auf die sogenannte "Credit History". Ähnlich wie die Schufa in Deutschland wird hierbei die Kredit-Vergangenheit abgefragt. Da ich jedoch in den USA noch gar keine habe, bin ich zunächst einmal als nicht kreditwürdig eingestuft und kann aus diesem Grund auch erst einmal nur eine Kreditkarte mit Guthabenkonto bekommen.

Wie ich jedoch weiß, ändert sich das sehr schnell - andere Kreditkartenfirmen werden bald Anträge schicken und so kann man sich seine Kreditwürdigkeit langsam aufbauen. Dies ist in den USA auch notwendig, da die Kredit-Vergangenheit nicht nur wichtig ist, um einen Kredit aufzunehmen, sondern auch abgefragt wird, wenn man eine Wohnung mieten oder einen Handy-Vertrag abschließen möchte (meinen Handy-Vertrag konnte ich beispielsweise auch nur mit Zahlung einer Kaution in Höhe von 400$ abschließen).

Da wir Freitag Abend bereits die ersten Gäste zu uns eingeladen haben (zwei Freunde von Lisa, die auch hier in der Nachbarschaft wohnen), hat Lisa von einer Arbeitskollegin einen Gas-Grill mitgebracht, den wir ihr günstig abkaufen konnten. Unseren ersten gemeinsamen Gästen wollen wir ein deutsches BBQ mit Würstchen und Kartoffelsalat bieten ...

So bin ich mittags in die "Old World" gefahren - einer Ansammlung von deutschen Geschäften, wo man viele deutsche Produkte kaufen kann. So gibt es beispielsweise einen Bäcker und einen Metzger, aber auch einen Supermarkt, wo es deutsche Lebensmittel gibt. Als ich beim Metzger die Würstchen bestellt habe, hat mich die Verkäuferin sogar auf deutsch angesprochen!

Der Abend hat allen sehr gut gefallen und so beschließen wir am nächsten Tag nochmals zu Ikea zu fahren, wo wir einen Tisch und 4 Stühle kaufen, so dass wir zukünftig immer draußen sitzen können, ohne den Wohnzimmer-Tisch raustragen zu müssen.

Als wir mit dem Aufbau fertig sind, gefällt uns unsere Terrasse so gut, dass wir gleich wieder den Grill anwerfen, um die vom Vorabend übriggebliebenen Reste zu essen.


In den darauffolgenden Tagen haben wir dann meist immer gegrillt und sind draußen gesessen ...

Heute hat Lisa frei und so haben wir das gute Wetter genutzt, um zum Strand zu fahren. Ok, das mit dem "guten Wetter genutzt" war ein Witz, da wir hier wirkich kein gutes Wetter ausnutzen müssen, da hier meist schönes Wetter ist. Seit ich hier angekommen bin (vor 5 Tagen), war eigentlich immer schönes Wetter.

Von unserem Wohnort aus erreichen wir 3 sehr schöne Strände innerhalb von 15 Minuten. Mein absoluter Lieblingsstrand ist jedoch Newport Beach (ganz am Ende, kurz vor Huntington Beach), zu dem wir dann auch gefahren sind.

Hier stehen in unmittelbarer Nähe zum Strand sehr schöne kleine Häuser. Dort wählen wir einen Strandabschnitt, an dem sich besonders viele Surfer aufhalten, denen es Spaß macht zuzuschauen.

Leider kann ich nicht so lange bleiben, da ich mittags noch zum Flughafen muss, um eine Freundin vom Los Angeles Airport abzuholen und zu ihrer Gastfamilie zu bringen ...


Weitere Bilder zu diesem Artikel gibt es in der Image Gallery.

No comments: