Thursday, December 28, 2006
Las Vegas****
Zum Glück, muss ich im Nachhinein sagen, da ich heilfroh war, dass er auf der Fahrt nach Las Vagas mit dabei war. So brauchten wir für die Fahrt von Irvine nach Vegas, die normalerweise ca. 4 1/2 dauert, über 6 Stunden.
Wir hatten uns dabei für unsere Reise einen weniger frequentierten Tag des Jahres ausgesucht. Während an Weihnachten und Silvester die Hotels in Vegas komplett ausgebucht sind und ein durchschnittliches Zimmer dabei leicht 200 $ pro Nacht und mehr kostet, gehen die Besucherzahlen und damit auch die Zimmerpreise zwischen den Feiertagen nochmals drastisch nach unten. Unser Zimmer im legendären Las Vegas Hilton Hotel hat dabei gerade mal 70 $ für zwei Personen pro Nacht gekostet. Wer noch weniger bezahlen möchte, findet im Stratosphere oder Sahara sogar Zimmer für 40 $.
Das schöne am Hilton ist dabei, dass es, obwohl es sich nicht direkt auf dem Strip befindet, an die 1995 gebaute Monorail angebunden ist, einer Hochbahn, mit der man bequem alle Casinos und Hotels auf dem Strip innerhalb weniger Minuten erreichen kann.
Nach unserer langen Anreise, checken wir im Hotel ein und gönnen uns zunächst einmal das umfangreiche Buffet in unserem Hotel. Für die 16 Dollar sind dabei nicht nur unzählige Vor-, Haupt- (inklusive Austern und anderer Delikatessen) und Nachspeisen eingeschlossen, sondern auch alle Getränke inklusive Wein und Bier!
Danach geht es mit einem 24-Stunden Ticket (für 15 $) mit der Monorail auf den Strip. Da dies mittlerweile mein 4. Las Vegas Besuch ist, kenne ich mich einigermaßen aus und so kann ich Douglas gezielt die wichtigsten Casinos und Sehenswürdigkeiten zeigen.
So ziehen wir einige Zeit umher, spielen hier und dort ein wenig und landen schließlich im Bellagio, dem Casino, in dem u.a. auch Oceans Eleven gedreht wurde.
Direkt am Eingang bekommen wir Freikarten für den kürzlich eröffneten Nightclub Light (Nightclub bedeutet in den USA nichts anderes als eine Diskothek ;-)), die wir gerne annehmen, da wir ohnehin dringend eine Pause von der Lauferei benötigen. Den Club erreicht man dabei von dem Casino und mit unseren VIP-Karten werden wir auch sofort an der Schlange vor dem Eingang vorbeigewunken und mittels Rolltreppe in den Club hinauftransportiert.
Nicht nur weil wir kostenlosen Eintritt und besondere Behandlung genossen haben, muss ich sagen, dass der Club uns sehr gut gefallen hat. Als wir wieder rauskommen, ist es bereits weit nach Mitternacht und wir machen uns auf den Rückweg in unser Hotel. Als wir dort ankommen, ist es uns beiden noch nicht nach schlafen zu mute und so setzen wir uns noch eine Zeit lang an einen der Video-Poker Automaten und genießen auf diese Weise noch einige kostenlose Biere, da alle Getränke in den Casinos ohne Berechnung an die Spieler ausgegeben werden.
Gegen 5 Uhr morgens fallen wir dann müde ins Bett, schlafen einige Stunden, bevor wir um 12 Uhr auschecken und noch eine Stunde in dem hoteleigenen Whirlpool verbringen, bevor wir uns auf den Rückweg nach OC machen. Insgesamt hat Douglas dabei ca. 20 $ verspielt; ich bin mit plus minus Null rausgekommen.
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Sunday, December 17, 2006
Make room for Santa! (mein erster 10k)
Ich muss jedoch sagen, dass es wirklich sehr viel Spaß gemacht hat und es schon etwas anderes ist, wenn man in einem Rennen mitläuft, statt alleine für sich. Immer wieder wird man von anderen angesprochen, man nickt sich aufmunternd zu und wird von Zuschauern angefeuert.
Alles ist natürlich super professionell organisiert, auf der Strecke werden Getränke gereicht und nach dem Zieleinlauf die Ergebnisse im Internet veröffentlicht.
Irritiert hat mich jedoch, dass die Amerikaner, obwohl sie den Ausdruck 10k (für 10 km) benutzen, dennoch die Strecke mit Meilenangaben ausschildern. So war ich mir bis kurz vor dem Ziel nicht sicher, ob die auf der Strecke befindliche "5"er Markierung bedeutet, dass ich erst die Hälfte der Strecke (5 km) absolviert habe, oder ob ich gleich im Ziel bin (5 Meilen von insgesamt 6,2 Meilen). Am Ende hat es sich dann als Meilen heraus gestellt, was aus meiner Sicht keinen Sinn macht. Aber was soll's - das nächste mal bin ich schlauer.
Meine Zeit war etwas über 56 Minuten, damit bin ich in meiner Klasse (30-34 Jahre / Männer) auf Platz 20 gekommen. Mit meinem Ergebnis bin ich -für meinen ersten Lauf- sehr zufrieden, hatte ich doch lediglich zum Ziel, unter einer Stunde zu bleiben.
Im Januar geht es dann zum OC Marathon, wo ich meinen ersten Halb-Marathon laufen werde ... .
Sunday, November 19, 2006
Kurztrip nach San Francisco***** - 2.000 km an einem Wochenende
Also beschloss ich kurzfristig mich am darauf folgenden Tag mit ihm abends zu treffen, bevor ich dann die Strassen von San Francisco mit Tobi unsicher machen wollte. Die Fahrt von Irvine nach San Francisco dauert ca. 7 Stunden. Das schlimmste Stück ist dabei die Strecke durch Los Angeles. Egal zu welcher Tageszeit man durch LA fährt, es ist immer irgendwo gerade ein Stau und so dauert es immer eine Weile, bis man aus dem Süden über den Interstate 5 durch die Stadt gefahren ist.
Lässt man LA erst einmal hinter sich, wird der Interstate weniger befahren und die Fahrt wird teilweise sehr langweilig. Die meiste Zeit führt die Strecke durch flaches Land ohne große Vegetation und ohne dass viel zu sehen wäre. Eines der Highlights die man auf dem Weg entdeckt, ist eine Rinderfarm an der man einige Zeit entlang fährt mit tausenden von Tieren oder auch die Windräder-Felder, mit hunderten von Stromgeneratoren, die man vom Interstate 580 kurz vor Oakland entdeckt. Daneben ist alles sehr öde und da ich ja abends verabredet bin, mache ich auch nur einen kurzen Stopp, um zu tanken und fahre ansonsten die Strecke durch.
Kurz vor 17.00 Uhr erreiche ich die Oakland Bay Bridge, die die Verbindung von Oakland nach San Francisco darstellt.
Das Holiday Inn San Francisco Civic Center, in dem wir uns eingemietet haben, ist recht günstig und dennoch sehr zentral gelegen, so dass wir von hier das meiste zu Fuß erreichen können. An meinem ersten Abend in San Francisco treffe ich mich also mit Ben und wir ziehen durch einige Restaurants und Bars und quatschen über die alten Zeiten. Es ist toll, Ben mal wieder zu sehen uns es macht Spaß, mit einem "Local" in San Francisco um die Häuser zu ziehen. Zwar war ich bereits einige Male in San Francisco, jedoch ist es nochmals etwas anderes in die Stadt und das Nachtleben nicht als Tourist einzutauchen.
San Francisco, mit ca. 750.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Kaliforniens, liegt auf einer Halbinsel, welche im Osten von einer Bucht und im Westen vom Pazifik begrenzt wird.
San Francisco ist dabei ganz anders als Los Angeles oder Orange County. Während die Gegend, in der ich nun wohne, sehr weitläufig ist und man alles gezielt mit dem Auto anfahren muss, gibt es in San Francisco noch eigene kleine Stadtviertel und ein Leben unter Nachbarn. So grüßen sich die Bewohner der typischen San Francisco Häuser auch noch untereinander, in den Straßen gibt es kleine Corner Shops, Cafes und Kneipen. Das Nachtleben in San Francisco ist schon beeindruckend und ich könnte mir durchaus vorstellen auch hier einmal zu leben. Die Menschen sind freundlich, offen und von ihrer Art eher europäisch. Als ich hier so unterwegs bin, wird mir plötzlich bewusst, wie sehr mir diese Lebensart gefehlt hat, seit ich aus Deutschland weg bin.
Am nächsten Tag fahre ich von San Francisco Richtung Sacramento, um Tobi abzuholen. Mein Weg führt mich über die Golden Gate Bridge, vorbei an San San Quentin (dem berühmten Staatsgefängnis) und über die San Rafael Bridge. Zwar wäre der kleine Umweg nicht nötig, jedoch habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht, jedesmal wenn ich San Francisco besuche, zumindest einmal über die Golden Gate Bridge zu fahren. Es ist einfach jedesmal ein bewegendes Gefühl, über diese wunderschöne Brücke zu fahren und der Blick vom Golden Gate Park auf die Brücke und die Stadt ist einfach atemberaubend.
Als wir gegen Abend wieder in San Francisco ankommen, halten wir uns nicht lange im Hotel auf, sondern ziehen durch einige der aufregendsten Viertel der Stadt, durch Chinatown, vorbei am Transamerica Pyramid und dem Union Square.
Am nächsten Tag laufen wir von unserem Hotel zum Fisherman's Wharf und Pier 39 und nehmen unterwegs in einem der zahlreichen Starbucks Cafes unser Frühstück ein. Vorbei kommen wir auch an den berühmten Cable Cars, die heute zwar hauptsächlich nur noch der Touristenattraktion dienen, aber dennoch immer wieder nett anzusehen sind.
Von den hügeligen Strassen von San Francisco hat man immer wieder einen schönen Ausblick. Mein Geheimtipp für Besucher, die nur wenig Zeit haben, ist die Kreuzung Chestnut, Ecke Larkin. Von hier hat man sicher einen der schönsten Rundumsichten und man sieht sowohl die Golden Gate Bridge als auch Alcatraz. Wer von dort Richtung Columbus Street läuft bekommt auf dem kurzen Stück (ca. 800 Meter) auch noch Coit Tower, die Cable Cars und die Bay Bridge zu sehen. Eine tolle Aussicht hat man auch vom Telegraph Hill, mit grandiosem Blick auf die Stadt und die Bucht von San Francisco. So lassen wir uns einfach ein wenig durch die Stadt treiben und tauchen am Abend erneut in das Nachtleben von San Francisco ein.
Auch besuchen wir das deutsche Restaurant Schroeder's im Zentrum der Stadt, essen Schnitzel und Sauerbraten und trinken eine Maß. Leider fehlt hier jedoch ein wenig die Atmosphäre, so dass ich den Besuch des Restaurants nicht unbedingt empfehlen kann.
Bevor es Sonntag wieder nach Hause geht, haben wir noch einen Besuch von Alcatraz eingeplant. Mit einem Boot geht es bereits um 10 Uhr auf die Insel, wo jeder Besucher für sich das berühmte ehemalige Gefängnis erkunden kann. Hierzu hört sich jeder die Audio-Tour an, die man in Form eines tragbaren Players mit Köpfhörern zu Verfügung gestellt bekommt und läuft zu den Sehenswürdigkeiten, zu denen man sehr anschaulich etwas erzählt bekommt.
Die 500 Meter lange und bis zu 41 Meter hohe Insel diente früher zunächst als Fort und wurde von 1934 bis 1963 als Hochsicherheitsgefängis genutzt.
Insgesamt 1.576 Häftlinge waren seinerzeit auf Alcatraz inhaftiert, darunter auch einige der berühmtesten Kriminellen der USA (z.B. Al Capone). 36 Gefangene versuchten in den 29 Jahren zu fliehen, aber es gab keinen bekannten erfolgreichen Ausbruch.
Als wir uns wieder auf den Rückweg machen, ist es bereits Mittag. Schnell essen wir noch einen Hot Dog, bevor wir uns auf den Rückweg Richtung Sacramento machen. Nachdem ich Tobi abgesetzt habe, liegen noch ca. 7 Stunden Fahrt vor mir, bevor ich am Abend müde wieder in Irvine ankomme. Hinter mir liegt ein aufregendes Wochenende und 1.200 Meilen (ca. 2.000 Kilometer) Autofahrt.
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Tuesday, October 31, 2006
Happy Halloween! (Feiertage in den USA)
Die Amerikaner feiern ihre Feiertage etwas anders als die Deutschen. Da es in den USA bekanntlich nur wenig Urlaub gibt, sind diese Feiertage jedoch meistens an einem Montag. So wurden die nachfolgenden Feiertage offiziell von der Regierung zu Feiertagen erklärt:
- New Year's Day - 1. Januar
- Martin Luther King Day - dritter Montag im Januar
- Presidents' Day - dritter Montag im Februar
- Memorial Day - letzter Montag im Mai
- Independence Day - 4. Juli
- Labor Day - erster Montag im September
- Columbus Day - zweiter Montag im Oktober
- Veterans Day - 11. November
- Thanksgiving Day - vierter Donnerstag im November
- Christmas Day - 25. Dezember
Der Mehrzahl der Amerikaner dürfte das auch egal sein, jedoch spielt dieser Tag in den USA insbesondere für Kinder eine wichtige Rolle. Bereits Tage zuvor sieht man viele Häuser, die mit Kürbissen und Geistern verziert sind. Am Abend des Halloween ziehen dann Kinder von Haus zu Haus und fordern mit "Trick or Treat" (Süßes oder Streich) die Bewohner dazu auf, Ihnen Süßigkeiten zu geben, ansonsten drohen Streiche.
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Sunday, October 29, 2006
Los Angeles**, Hollywood****, Beverly Hills***
So bin ich zunächst nach Downtown LA gefahren, um dann schließlich in Hollywood das berühmte Hollywood Sign, das Chinese Theatre, das Kodak Theatre und den Walk of Fame zu besuchen. All das befindet sich sehr nah beieinander, so dass man alles zu Fuß besichtigen kann.
Das besagte Schild in den Hollywood Hills, das 1921 von einer Maklerfirma für 21.000 $ errichtet worden war, um für den Verkauf der Gründstücke zu werben, kann man ohnehin heute nur noch aus der Ferne betrachten, da das Gebiet mittlerweile dicht besiedelt und zum großen Teil in Privatbesitz ist. So muss man schon einige Zeit durch die Strassen von Hollywood fahren, um einen einigermaßen Blick auf die 15 Meter hohen und 137 Meter langen Buchstaben zu erhalten. Der Schriftzug gehört heute wohl zu den bekanntesten Bauwerken der USA. Dabei waren die Buchstaben, die zunächst aus Telefonmasten, Holz- und Stoffresten errichtet wurden, anfangs nur für 1 1/2 Jahre geplant und ursprünglich war der Schriftzug auch noch etwas länger. Erst in den 40er Jahren, als das "H" umkippte, entschloss man sich, die hinteren Buchstaben von HOLLYWOODLAND zu entfernen und den Rest zu restaurieren. Dabei wurde auch die ursprünglich vorhandene Beleuchtung entfernt. 1978 stellte die Handelskammer von Hollywood mit Unterstützung einiger Prominenter zum 75. Geburtstag der Stadt einen neuen Schriftzug auf.
Auch vom Kodak Theatre, wo seit 2001 die Oscar-Verleihung stattfindet, sieht man im Hintergrund das Hollywood Sign. Das Gebäude wurde speziell für die Verleihung entworfen, bietet 3.400 Personen einen Sitzplatz und verfügt über eine der größten Bühnen der USA. Kodak hat sich mit 75 Mio. $ am Bau des Theaters beteiligt, um Namensbestandteil des Baus zu werden.
Ganz in der Nähe und durch einen Teil des Walk of Fames verbunden, befindet sich das Chinese Theatre. Der Walk of Fame ist ein 18 Blocks langes Teilstück des Hollywood Boulevards, das im Jahr 1958 durch die Handelskammer von Los Angeles eingerichtet wurde und auf dem nun mit der Ehrung von Bruce Willis am 16.Oktober 2006 insgesamt 2.321 Sterne eingelassen sind. Mit den Sternen werden Prominente geehrt, die eine wichtige Rolle in der Unterhaltungsindustrie hatten oder haben. Der erste Stern wurde damals an die amerikanische Schauspielerin Joanne Gignilliat Trimmier Woodward vergeben, die beispielsweise in den Filmen "Picnic" oder "The Long Hot Summer" an der Seite von Paul Newman spielte, den sie 1958 auch heiratete.
Eine ähnliche Funktion nimmt auch das wohl bekannteste Kino der Welt, das Grauman's Chinese Theatre, ein. Im Vorhof des im Stil einer chinesischen Pagode erbauten Filmtheaters, haben sich viele berühmte Persönlichkeiten und Filmstars mit ihren Hand- und Fußabdrücken im Beton verewigt. Heute ist es eine der Anziehungspunkte auf dem ansonsten nicht mehr so glanzvollen Hollywood Boulevard.
Nur wenige Fahrminuten von Hollywood entfernt befindet sich Beverly Hills, wo viele Größen des Film- und Showbusiness ihre luxuriösen und extravaganten Wohnsitze haben. Der berühmte Villenvorort liegt auf hügeligem Gelände und ist bekannt für seine eleganten Villen in prachtvollen Gärten.
Schaut man sich jedoch die demographischen Daten des aus 15.000 Haushalten bestehenden Ortes einmal näher an, so stellt man schnell fest, dass Beverly Hills tatsächlich gar nicht nur aus Wohlstand und Reichtum besteht. So findet man auch hier ganz normale (Miets-)Häuser und Wohnungen und mit 71.000 $ befindet sich das durchschnittliche Haushaltseinkommen gerade mal 18.000 $ über dem Durchschnitt von Los Angeles. 8% aller Familien leben in Armut.
Mit dem Rodeo Drive verfügt der Ort jedoch über eine der teuersten Einkaufsstraßen der Welt. Der drei Häuserblöcke lange Abschnitt ist eine exklusive Einkaufs- und Flaniermeile, die von den reichen und prominenten Einwohnern der Umgebung genutzt wird. Bis in die frühen 1950er Jahre war die Straße ein Pferdeweg; erst in den70er Jahren entstand die heutige Einkaufsstraße. Die Grundstückspreise und Mieten zählen inzwischen zu den höchsten der Welt.
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Friday, October 20, 2006
Ein kleines Stückchen Deutschland
Als ich das erste Mal mit 16 Jahren in die USA geflogen bin, hat man damals noch für ein kurzes Telefonat von wenigen Minuten schnell einmal 50 DM vertelefoniert. Mit unter 1 Cent pro Minute sind da die Gespräche in die USA heute fast genauso billig wie ein Ortsgespräch innerhalb Deutschlands.
Der Einfluß von Deutschland in den USA ist dabei erstaunlich hoch. Ausgesuchte deutsche Produkte, wie Maggi, Suppen von Knorr oder deutsches Bier, bekommt man mitterweile in fast jedem Supermarkt.
Was man nicht so einfach bekommt, können wir hier in der Old World in Huntington Beach einkaufen, einer Ansammlung von deutschen Restaurants, einem Supermarkt, einer Metzgerei, einer Bäckerei und einem Biergarten. Alles natürlich in "typisch" deutschem Stil gehalten.
Eine andere Möglichkeit, um an einige dringend benötigte Produkte aus der Heimat zu gelangen, ist das Internet.
Deutsche Supermärkte, wie z.B. GermanDeli aus Texas, bieten mittlerweile auch den versand ihrer Waren über das Internet an. Auch ich habe bereits diese Methode genutzt, um uns deutschen Kaffee (nachdem ich hier schon alles mögliche ausprobiert habe) und Maggi zu bestellen.
Die wachsende Anzahl solcher Angebote ist ein deutliches Anzeichen dafür, dass es überall in den USA nach wie vor viele deutschprachige Auswanderer gibt. Einige Organisationen sprechen davon, dass über 45 Mio. Amerikaner mit einem deutschsprachigem Land verwurzelt sind. Hinzu kommen noch die vielen Amerikaner, die während ihrer Militärzeit einmal in Deutschland stationiert waren oder die einfach einmal dort Urlaub gemacht haben.
So ist es auch kein Wunder, dass es überall in den USA deutsche Vereinigungen und Verbände gibt. Hierbei reichen die Angebote von deutschen Fußball-, Schuhplattler- oder Musikvereinen bis hin zu Verbänden, die sich mit deutscher Kultur beschäftigen. Zu letzterem zählt beispielsweise auch der Phoenix Club in Anaheim.
Um auch in den USA weiterhin mit Nachrichten aus Deutschland verorgt zu werden, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Wer regelmäßig Zeitung lesen möchte, kann sich beispielsweise eine der deutschsprachigen Zeitungen bestellen, deutsches Fernsehen ist über Satelit oder Kabel erhältlich und auch das Auswärtige Amt oder andere Organisationen bieten einen regelmäßigen Newsletter an, der einen über die Geschehnisse in Deutschland auf dem Laufenden hält.
Da mittlerweile ja auch sämtliche Zeitungen in Deutschland im Internet vertreten sind und man selbst das deutsche Fernsehprogramm per Online-Videorekorder (z.B. Shift TV) im Ausland beziehen kann, gibt es tatsächlich alle Möglichkeiten, mit der alten Heimat in Verbindung zu bleiben. Auch übertragen einige deutsche Sender (z.B. ZDF oder RTL) ausgesuchte Sendungen und der Nachrichtensender n-tv (der auch interessante Reportagen bringt) bietet sein Fernsehprogramm sogar 24 Stunden live im Internet an.
Ich selbst habe mir vorgenommen, mindestens einmal am Tag die Nachrichten der Tagesschau im Internet anzuschauen, da es hier in den USA leider sonst sehr schwierig ist, etwas von den Geschehnissen in der Welt mitzubekommen.
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Friday, October 13, 2006
Sport, Sport, Sport!
Natürlich lieben die Amerikaner auch den passiven Sport und gehen regelmäßig in die unzähligen Baseball-, Football oder Basketball-Stadien, besuchen College-Tourniere oder schauen sich den Superbowl im Fernsehen an (immerhin 90 Mio. Zuschauer jedes Jahr!). Andererseits gibt es hier auch einen regelrechten Trend nach sportlicher Aktivität ... zumindest trifft dies auf Kalifornien zu.
So konnte auch ich mich diesem Trend nicht lange erwehren und ich treibe derzeit sicherlich so viel Sport, wie ich in den letzten drei Jahren zusammen nicht mehr gemacht habe.
Zu den regelmäßigen Sportarten, die ich so betreibe, gehört das mittwochabendliche Klettern und das Surfen am Wochenende. Daneben gehe ich regelmäßig laufen. Immerhin haben Lisa und ich uns vorgenommen, im Januar 2007 am OC Marathon (Halb-Marathon) teilzunehmen, ein Event, an dem Lisa bereits beim letzten Mal erfolgreich teilgenommen hat.
Auch das Rollerbladen und das Schwimmen habe ich wiederentdeckt.
Woher das große Interesse bei mir (und den meisten der anderen 37 Mio. Bewohnern Kaliforniens) am Sport kommt, braucht man sich nicht lange zu überlegen. So wird der Sport hier in den USA in ganz anderem Maße gefördert, als dies beispielsweise in Deutschland der Fall ist. So findet man fast überall gut ausgebaute Wege in Parks oder entlang der Küste, die ausschließlich für die Benutzung von Radfahrern, Rollerbladern und Fußgängern gemacht sind.
Dass das Rollerbladen auf einem gut ausgebautem Weg entlang der Küste mit Blick auf das Meer einen mehr inspiriert, als das Rollerbladen entlang einer stark befahrenen Straße (wie zuletzt in Villingen) ist wohl klar.
Auch die Kultur der Sportveranstaltungen und des Trainings in Vereinen ist hier eine ganz andere. Viele Amerikaner trainieren zum Beispiel regelmäßig in Sportgruppen zusammen oder bereiten sich auf ein Event vor.
Für mich war es beispielsweise sehr beeindruckend zu sehen, wie hier in den USA eine Marathon-Veranstaltung (für Privatpersonen - nicht professionell!) veranstaltet wird. Selbst eine kleine Veranstaltung wird dabei professionell aufgemacht, mit vielen anderen Aktivitäten rund um die Veranstaltung, inklusive lokaler Radio- oder Fernsehstationen.
Dies hat natürlich wiederum positive Auswirkungen auf die Zuschauerzahlen und so kommen regelmäßig tausende Menschen zum Zuschauen und Anfeuern. Da macht es dann auch gleich noch mehr Spaß an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen. Mal schauen, ob ich das nach meiner ersten Teilnahme an einem Halb-Marathon immer noch behaupten kann ... .
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Monday, October 02, 2006
One for 6,99 $ or two for 5 $ ? - Dienstleistung in den USA
Eine witzige Sache habe ich beispielsweise letzte Woche entdeckt, als ich hier bei uns im Supermarkt war. Hierbei handelt es sich um einen Supermarkt der Kette Ralphs, der sich hier bei uns im Block befindet. Für uns bedeutet das, dass wir doch tatsächlich dorthin laufen können, um einzukaufen - etwas, was für die USA an sich schon sehr außergewöhnlich ist. Dort befinden sich u.a. auch eine Tankstelle, einige Restaurants, ein Copy-Shop und ein Friseur.
Sehr kundenfreundlich sind auch die Öffnungszeiten: So hat der Supermarkt jeden Tag bis 1.00 Uhr nachts geöffnet - selbstverständlich 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr. Andere Supermärkte haben sogar 24 Stunden geöffnet.
Natürlich bekommt man in jedem Geschäft auch eine Kundenkarte angeboten. Diese kann unterschiedliche Vorteile haben: Manchmal erhält man sofort einen Rabatt, manchmal bekommt man am Ende des Jahres einen gewissen Prozentsatz des im abgelaufenen Jahres getätigten Umsatzes zurück erstattet und natürlich gibt es auch immer wieder besondere Sonderangebote. Das Sportgeschäft REI, das vor einigen Jahren als Einkaufsgemeinschaft für Wanderer begonnen hat, bietet für einen Beitrag von 15 $ eine lebenslange Mietgliedschaft an, die u.a. am Ende eines Jahres eine Rückerstattung in Höhe von 10 % des Kaufbetrages beinhaltet. Bei anderen Produkten wiederum, muss man znächst einen Coupon einschicken, um einen gewissen Teil des Kaufbetrages in Form eines Schecks wieder zurückerstattet zu bekommen.
Zum Glück hat man in den USA bereits erkannt, dass niemand permanent sämtliche Kundenkarten mit sich herumschleppen kann. So ist man mehr und mehr dazu übergegangen, vermehrt Kundenkarten in Form von Schlüsselanhängern anzubieten, oder gleich ganz darauf zu verzichten und die Mitgliedschaft über die Eingabe der Telefonnummer zu verifizieren.
Ein solches Angebot habe ich eben auch in besagtem Supermarkt entdeckt. Als Inhaber einer Kundenkarte hatte ich dabei folgende Optionen: Ich konnte entweder eine Flasche Tomatensaft zum Preis von 6,99 $ erwerben, oder 2 Flaschen (identische Größe) für 5 $! Wie ich mich entschieden habe, kann sich ja jeder denken.
Das schöne beim Einkaufen in den USA ist, dass man hier die Einkäufe an der Kasse eingepackt bekommt. Normalerweise folgt zuvor die obligatorische Frage "Is plastic ok?", was soviel bedeutet, ob man damit einverstanden ist, dass der "Einpacker" Plastiktüten verwendet, oder ob man lieber Papiertüten hätte.
Bei älteren Personen ist es auch selbstverständlich, dass ein Angestellter des Supermarktes die Einkäufe zum Wagen bringt, um beim Einladen zu helfen.
Was man ebenfalls in fast jedem Supermarkt beim Bezahlen gefragt wird ist, ob man gerne noch Bargeld hätte. Statt dass man mühsam zur Bank oder zum nächsten "ATM" (=automated teller machine = Geldautomat) gehen muss, kann man so bequem sein Bargeld im Supermarkt beziehen. Nicht dass hier viele Banken ohnehin über einen drive-in Geldautomaten verfügen, so dass man noch nicht einmal aus dem Wagen aussteigen muss ...
Natürlich bekommt man auch fast täglich mit der Post einen ganzen Packen an Prospektmaterial in den Briefkasten. Nur gut, dass praktischerweise direkt neben dem Briefkasten eine große Mülltonne steht ...
Apropos Post: Eine klasse Sache ist es, dass in den USA der Briefträger nicht nur dafür zuständig ist, die Post zu bringen, sondern er nimmt auch die zum Versand fertige Post mit. Bei Einzelhäusern legt man dabei die frankierten Briefe einfach in die typische amerikanische Mailbox. Wenn der Briefträger dann die Post bringt, nimmt er diese auch gleich mit. Damit man nicht jedes Mal nachschauen muss, ob auch tatsächlich Post gekommen ist, klappt der Briefträger das sich an der Mailbox befindliche Fähnchen hoch.
Bei einem Appartementkomplex, wie dem unseren, sind die Briefkästen an einigen zentralen Plätzen angeordnet, wo sich dann auch ein Briefkasten zum Einwerfen der ausgehenden Post befindet.
Auch das Tanken läuft in den USA irgendwie anders ab, als man das von Deutschland aus gewohnt ist. In Deutschland fährt man normalerweise an die Tankstelle, tankt, geht in den Laden und bezahlt. Hier muss man für gewöhnlich bereits vor dem Tanken bezahlen. Dies kann entweder so stattfinden, dass man direkt an der Zapfsäule die Kreditkarte durchzieht und dann mit dem Tanken beginnt, oder aber man möchte doch tatsächlich mit Cash bezahlen. Dann heißt es zunächst in den Laden zu gehen, sich zu entscheiden, für wie viel man Tanken möchte, dem Tankwart das Geld zu geben und ihm zu sagen, auf welche Säule er den Betrag buchen soll. Dann geht man zurück und kann mit dem Tanken beginnen. Sollte man mehr bezahlt haben, als für was man tatsächlich getankt hat, muss man erneut in den Laden und sich das Restgeld geben lassen. Klingt ganz schön umständlich, aber wer bezahlt hier eigentlich noch mit Bargeld?!
Bargeld braucht man hier so gut wie gar nicht mehr. Überall werden Kreditkarten oder so genannte ATM- oder Debit-Karten (ähnlich der deutschen EC-Karte) akzeptiert. Auch macht hier keiner einen Aufstand, wenn man mit der Karte einen kleinen Betrag bezahlt. Nur in ganz wenigen Fällen, z.B. in einigen wenigen Restaurants oder Läden, wird keine Karte akzeptiert und man muss mit Bargeld bezahlen.
Das Umtauschrecht in den USA ist außergewöhnlich verbraucherfreundlich. In den meisten Geschäften hat man ein Umtauschrecht zwischen 14 Tagen und 3 Monaten. Dabei spielt es auch keine Rolle, warum man etwas umtauschen möchte. Die Policy, wie ein Artikel aussehen muss, wenn man ihn umtauscht, ist jedoch teilweise sehr unterschiedlich. So gibt es Läden, bei denen man Artikel nur im Originalkarton oder mit noch angebrachtem Etikett zurückbringen darf, wohingegen andere Ketten Artikel gnadenlos zurücknehmen. Walmart ist z.B. so ein Fall: Hier kann man 3 Monate lang alles zurückbringen und man braucht noch nicht einmal einen Kassenzettel. Auch wird nicht sonderlich geschaut, in welchem Zustand sich der zurückgebrachte Artikel befindet oder ob er bereits gebraucht ist.
Walmart kann sich diese Vorgehensweise jedoch nur leisten, da sie dies an ihre Lieferanten weitergeben. Walmart hat in den USA eine solche marktbeherrschende Stellung, dass es sich kaum ein Zulieferer leisten kann, nicht dort gelistet zu sein. Umgekehrt bedeutet dies jedoch, dass man sich damit den Regeln von Walmart unterordnen muss und die zurückgenommenen Artikel seinerseits zurücknehmen muss. Auch zeichnen sich die Walmart-Märkte dadurch aus, dass sie über keinerlei Lager verfügen. Da Walmart es sich jedoch nicht leisten kann, leere Regale zu haben, wird der Lagerbestand in Echtzeit über die Scannerkassen kontrolliert und jeder Lieferant verpflichtet sich, innerhalb einer gewissen Zeit - normalerweise innerhalb von 24 Stunden - für Nachschub zu sorgen.
Da die Arbeitskraft in den USA sehr günstig zu haben ist, lassen sich viele Geschäfte auch so einiges einfallen, um Kunden in ihre Läden zu locken. Albertsons beispielsweise macht momentan damit Werbung, dass sobald mehr als drei Leute an einer Kasse stehen, sofort eine weitere aufgemacht wird. In manchen anderen Geschäften, wie z.B. in den Elektronikgeschäften Circuit City oder Best Buy, wird man regelrecht von Verkäufern belagert, die sich wohl den ganzen Tag langweilen und sich freuen, wenn sie ab und zu mal etwas arbeiten können. Ständig wird man gefragt, ob man Hilfe braucht und falls man gerade keine benötigt, dass man sich jederzeit an den Verkäufer wenden kann, falls sich dies doch noch ändern sollte.
Dass sich das für die Geschäfte dennoch lohnt, liegt an dem niedrigen Mindestlohn, der meines Wissens nach in Kalifornien derzeit bei 6,75 $ (ca. 5,65 EUR) liegt. Dass dennoch einige Ketten nach Wegen suchen, die Anzahl ihrer Mitarbeiter weiter zu reduzieren, z.B. durch die Einführung von Kassen, an denen man seine Sachen selbst einscannen muss und dann mit Kreditkarte bezahlt, ohne dass man dazu einen Kassierer benötigt, ist mir unverständlich ... .
Sunday, September 24, 2006
Surfen in San Diego****
So sind wir dann Samstag morgens eine gute Stunde bis nach San Diego gefahren, was gerade mal 80 Meilen (ca. 130 km) von hier entfernt ist. Nicht dass es hier bei uns in der Gegend nicht auch genug Surf-Schulen geben würde, jedoch haben wir zufällig von dieser Schule erfahren und beschlossen, dass wir uns dieser Schule anvertrauen wollen.
Als wir in San Diego ankommen, parken wir auf einem der zahlreichen kostenlosen Parkplätze in der Stadt, ziehen unsere Neoprenanzüge an (ohne wäre das Wasser doch mit 65 Grad Fahrenheit (18 Grad Celsius) etwas kalt geworden mit der Zeit) und kurze Zeit später stehen wir auch schon am Strand und machen erst einmal Trockenübungen.
Das Wichtigste beim Surfen, so unser Surflehrer, ist das Aufstehen und so üben wir schön fleißig die richtige Abfolge: 1 - Oberkörper aufstellen, 2- linkes Bein nach vorne - 3 rechtes Bein im 90 Grad Winkel zum Brett. Und schon steht man in leicht gebückter Position auf dem Surfboard. Zumindest an Land!
Bald schon üben wir dies dann auch bereits im Wasser und was zunächst nur durch Festhalten des Brettes durch unseren Lehrer gelingt, können wir dann nach bereits einer Stunde alleine.
Nach 1 1/2 Stunden überlässt uns unser Lehrer dann für diesen Tag unserem Schicksal und wir üben noch ein wenig alleine weiter.
Abends gehen wir dann in das berühmte Gaslamp Quarter, das wegen seines Bestands an viktorianischen Häusern zum "historischen Distrikt" ernannt wurde. Hier nehmen wir in einem Restaurant unser Abendessen ein und kehren bald in unser Hotel (Good Night Inn San Diego SeaWorld) zurück. Surfen macht müde!
Gestärkt durch ein typisch amerikanisches Frühstück bei Denny's mit Würstchen, Speck, Eiern und Waffeln mit Sirup, treffen wir unseren Lehrer am nächsten Morgen erneut am Strand, um das am Vortag gelernte zu vertiefen.
Und was ich nicht geglaubt hätte, tritt tatsächlich bereits am zweiten Tag unseres jungen Surfer-Lebens ein: Am Ende des Tages (nach nur 2 x 1 1 /2 Stunden mit Lehrer und 2 x 1 Stunde Training alleine) sind wir tatsächlich in der Lage, uns selbständig eine gute Welle auszusuchen, kurz bevor die Welle kommt loszupaddeln und mit der Welle aufzustehen und zu surfen. Es ist schon ein tolles Gefühl, wenn einen die Welle so ergreift und man mit einer ganz schönen Geschwindigkeit über das Wasser gleitet.
Für uns beide ist nach diesem Wochenende klar: Das wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir surfen gehen!
Wednesday, September 20, 2006
Mein 4. Führerschein!
Nachdem es in den USA keinen Personalausweis gibt (und ein Amerikaner einen Reisepass nur beantragt, wenn er tatsächlich ins Ausland verreisen möchte), dient hier der Führerschein (neben seiner Funktion als Nachweis der Fahrerlaubnis) auch als Ausweis (deswegen heißt der Fühererschein hier auch Identification Card - kurz I.D.). Aus diesem Grund hat auch das Department of Motor Vehicles (kurz DMV) die Funktion eines Einwohnermeldeamtes. Zwar ist man als Amerikaner nicht dazu verpflichtet, sich irgendwo an- oder abzumelden, jedoch muss man seinen Umzug der Führerscheinstelle unverzüglich melden.
So bin ich - als Neubürger der USA - ebenfalls verpflichtet, innerhalb von 10 Tagen einen amerikanischen Führerschein zu machen (dies gilt im übrigen nicht für Touristen; als Tourist hat der deutsche Führerschein eine Gültigkeit von einem Jahr). Da spielt es auch keine Rolle, dass ich bereits einen deutschen Führerschein habe und leider sind die beiden amerikanischen Führerscheine, die ich vor Jahren bereits einmal gemacht habe abgelaufen. Um ein wenig Druck auszuüben, dass die Amerikaner tatsächlich ihren Wohnort ummelden (und dadurch die Adressdatei möglichst aktuell gehalten wird), verfällt der amerikanische Führerschein nämlich nach einer gewissen Zeit. Wer es dann versäumt, sich innerhalb einer gewissen Zeit erneut registrieren zu lassen, der muss seinen Führerschein komplett neu machen.
Der amerikanische Führerschein besteht dabei - wie in Deutschland - aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Dazu habe ich mir bereits vor einigen Tagen das Handbuch des DMVs besorgt und heute morgen durchgelesen. Da ich weiß, dass gerne Zahleninformationen abgefragt werden, präge ich mir diese besonders gut ein.
Mit meinem an einem Vormittag angeeignetem Wissen fahre ich dann nach Santa Ana zu einer der DMV-Stellen hier in der Nähe. Besonders praktisch ist dabei, dass sämtliche DMVs die in der jeweiligen Stelle gerade vorherrschenden Wartezeiten in Echtzeit im Internet bekannt geben. So suche ich mir natürlich ein DMV aus, das hier ganz in der Nähe ist und eine Wartezeit von nur 1 Minute angibt.
Als ich dort ankomme ist es auch tatsächlich so und ich werde sofort einem Schalter zugewiesen. Dort fülle ich zunächst ein Formular aus, gebe meine Social Security Number ab und zeige meine Permanent Resident Card vor, werde fotografiert und bekomme meine Fingerabdrücke abgenommen. Ach ja, bezahlen musste ich ja auch noch: 26 $! Und das nicht etwa, weil ich bereits einen Führerschein besitze. Nein, ein Führerschein kostet in den USA tatsächlich so wenig!
Dann geht es weiter in ein Nebenzimmer, wo ich einen Testbogen mit 36 Fragen in die Hand gedrückt bekomme, den ich ausfüllen muss. Hierbei handelt es sich um Multiple Choice Fragen, die keineswegs ganz einfach zu beantworten sind, da sich doch einige Verkehrsregeln hier in den USA grundlegend von denen in Deutschland unterscheiden. Eine Beispiel hierfür ist, dass man beim Rechtsabbiegen (was man ohnehin auch bei Rot tun darf) zwingend den sich meist daneben befindlichen Radweg benutzen muss, um den nachfolgenden Verkehr nicht zu behindern.
Zugegeben: Viele Fragen kann man sicher auch mit gesundem Menschenverstand beantworten und immerhin darf man auch 6 Fehler machen, ohne dass man durchfällt. Ich bestehe mit 0 Fehlern.
Daraufhin bekomme ich mitgeteilt, dass ich aufgrund meiner (zwar abgelaufenen) Driver License aus Colorado keine praktische Prüfung mehr machen muss. Auch gut. Gerne hätte ich den Prüfern aber auch noch bewiesen, dass ich nach nun 17 Jahren Fahrpraxis (meinen ersten Führerschein habe ich mit 16 Jahren in den USA gemacht) auch tatsächlich Auto fahren kann.
Ich bekomme einen vorläufigen Führerschein ausgestellt und mitgeteilt, dass ich den richtigen in 2 bis 3 Wochen mit der Post zugeschickt bekomme.
Abschließend möchte ich noch zwei Abschnitte aus dem offiziellen California Drivers Handbook zitieren, die mich doch etwas zum schmunzeln gebracht haben:
"Adjust your seat before you put on your seat belt. You should sit high enough to see the road." ...
"Things you must not do: ... Do not shoot firearms on a highway or at traffic signs."
Sunday, September 17, 2006
Ausflug nach Pasadena* und Venice Beach****
Zunächst sind wir nach Pasadena gefahren, eine Stadt, die ca. eine halbe Autostunde von Los Angeles entfernt ist. Sie wurde bereits 1875 gegründet, weshalb deren Einwohner besonders auf die sogenannte "Altstadt" stolz sind, mit Häusern vom Ende des 19. Jahrhunderts.
Naja, aus Sicht eines Europäers relativiert sich das Alter jedoch etwas und als wir durch das Zentrum von Pasadena schlendern, muss ich zwangsläufig an eine Stadtführung durch Villingen denken, die ich gemeinsam mit einer Freundin kurz vor meiner Abreise gemacht habe. Villingen ist dabei immerhin knappe 1000 Jahre älter (erste urkundliche Erwähnung im Jahre 817 n. Chr.).
Daneben hat Pasadena jedoch einige sehr nette Läden, die sich von den üblichen Einkaufszentren hier in den USA erfrischend positiv absetzen. Nachdem sich jedoch auch Frederique mit ihren Einkäufen zurückhält, sind wir in Pasadena relativ schnell fertig und beschließen an die Küste zu fahren. Dabei wählen wir eine Route, die ich bereits einmal vor Jahren gefahren bin. Diese führt uns von Pasadena über den Interstate 210 und später über den Highway 101 schnurgerade nach Westen. Bei Woodland Hills biegen wir ab auf den Highway 27, der durch die Santa Monica Mountains führt und damit den Highway 101 mit dem berühmten Highway No 1 (Pacific Coast Highway - kurz PCH) verbindet.
Etwa auf halber Strecke machen wir halt, um etwas zu essen. Mehr durch Zufall (und da es das einzige Restaurant auf dieser Strecke ist) halten wir am "Pat's Topanga Grill" - einem wirklich sehr schönen und rustikalen Restaurant mit toller Terrasse. Hier essen wir einen Cheseburger mit Coleslow und selbstgemachten French Fries (wie sie seit kurzem nun ja auch wieder offiziell genannt werden dürfen; vorher wurden sie aufgrund eines Beschlusses vom amerikanischen Kongress seit der Nicht-Teilnahme Frankreichs am Irak-Krieg und der daraus resultierenden anti-französischen Stimmung offiziell "Freedom Fries genannt").
Kurz darauf fahren wir weiter und den Highway 1 der Küste entlang, vorbei an Santa Monica und runter nach Venice Beach.
Venice Beach zeichnet sich vor allem durch seine vielen interessanten Charaktere und die vielen Verkaufsstände und Geschäfte aus, die sich entlang der Küstenpromenade erstrecken. So findet man hier Künstler und Handwerker, die ihre Bilder oder ihren Schmuck verkaufen wollen, aber auch viele touristische Geschäfte, die T-Shirts und andere Sachen anbieten. Daneben finden sich natürlich auch jede Menge Kneipen, Imbissbuden, Obstverkäufer etc.
Da wir etwas weiter östlich parken, sind wir zunächst jedoch etwas weg von diesem Trubel. Es lohnt sich jedoch auf jeden Fall, seinen Spaziergang entlang der Kuste bereits dort zu beginnen, da hier sehr interessante und ausgefallene Häuser stehen, die es lohnt anzusehen.
Venice Beach ist ein wirklich sehr bunter und verrückter Ort. So verbringen wir dort auch einen großen Teil des Nachmittags, essen etwas frisch zubereitetes und portioniertes Obst, schauen den Bodybuildern und Rollschuhfahrern am Strand beim Trainieren zu und lassen uns treiben ...
Schnell ist es Abend geworden und nachdem die Sonne untergegangen ist, gehen wir noch in ein typisches amerikanisches Denny's Restaurant, bevor ich Frederique nach Hause bringe und dann selbst noch ca. 50 Minuten mit meinem Auto bis zurück nach Irvine fahre.
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