Nachdem ich meine Greencard-Formalitäten mit einem Besuch im amerikanischen Konsulat abgeschlossen habe, musste ich nun nur noch in den folgenden 6 Monaten einmalig in die USA einreisen, um die Greencard zu aktivieren. Um die Pflicht mit dem Nützlichen zu verbinden, habe ich das Ganze mit einem Urlaub verbunden und mich mit meinen Freunden in den USA getroffen. Am 26.Dezember ging es von Stuttgart mit der United Airlines nach Washington.
So, in Washington sollte ich also meine erste Einreise als offizieller Resident der USA haben. Zugegeben, etwas nervös war ich dann schon, als ich an die Passkontrolle ging. Zwar war ich bei der Buchung meines Fluges mutig gewesen und hatte mir für den Zwischenstopp lediglich 90 Minuten eingeplant, bevor es weiter nach Kansas City ging, jedoch so hundertprozentig sicher, ob das eine gute Entscheidung war, war ich mir nicht.
Dabei kam ich gleich in den Genuss, einen der Vorteile kennen zu lernen, die man als Greencard-Besitzer hat: Man darf sich nämlich in der Schlange für US-Bürger anstellen und spart sich dadurch das Anstellen in der langen Schlange für Touristen. Anfangs war ich mir nicht sicher, ob das auch tatsächlich klappen würde, hatte ich im Vorfeld doch unterschiedliche Varianten darüber gehört. Aber es klappte und so stand ich dann einem Beamten gegenüber, der mich sofort mit einem „You are lucky!“ begrüßte. Im ersten Moment dachte ich, dass er meinen Gewinn in der Lottery an sich meinte, er erklärte mir jedoch, dass die amerikanische Regierung dabei wäre, die Lottery abzuschaffen und dass ich wohl einer der letzten sei..
Der Beamte schaute kurz meine Unterlagen durch, nahm erneut meine Fingerabdrücke mit einem elektronischen Scanner ab und schickte mich dann mit einem „Welcome to the United States!“ weiter in einen separaten Raum. Auch hier ging alles sehr schnell. In diesem Raum standen ca. 6 Reihen von Stühlen – insgesamt bestimmt hundert Sitze. Aber zu meinem Glück befand sich außer den beiden Officern keine einzige Person. Zunächst musste ich natürlich erst meine Unterlagen abgeben und danach Platz nehmen – es musste ja alles seine Ordnung haben. Sehr schnell rief mich aber einer der beiden Officer zu sich und schnell wurde mir klar, dass ich in den USA scheinbar sehr willkommen bin. Auf mein Nachfragen relativierte der Officer die Aussage des ersten Beamten und teilte mir mit, dass die Regierung lediglich darüber nachdenkt, das Programm abzuschaffen, es aber erst einmal weiterläuft.
Der Officer wurde sehr schnell locker und erzählte mir ungefiltert seine Meinung über das Greencard-Programm: Dass sie dadurch nicht die richtigen Leute in das Land holen würden – ich natürlich ausgenommen, dass nur unqualifizierte Personen teilnehmen – ich natürlich ausgenommen, dass jeder der Teilnehmer nur den Staat ausnutzt und später auch noch die Familie nachholt – ich natürlich … .
Dafür ging es jedoch sehr schnell. Der Officer war sichtlich beeindruckt von meinen Unterlagen, stempelte alles ab, nahm mir nochmals Fingerabdrücke ab (diesmal richtig mit Stempelkissen) und entließ mich mit einem „Good Luck!“.
Alles in allem verlief die erste Einreise klasse und dauerte gerade mal eine halbe Stunde. Alle waren sehr freundlich und schneller hätte es nicht mehr gehen können. Danach erreichte ich natürlich meinen Anschlussflug nach Kansas City ohne Probleme, verbrachte dort ein paar Tage mit Douglas, seinem Vater und seinen Brüdern, fuhr mit Douglas nach Saint Louis, flog weiter nach Sacramento, wo ich Tobi und Melanie besuchte und zusammen mit Ihnen und Lisa und Josh Silvester feierte, fuhr mit dem Auto nach Laguna Beach und verbrachte dort noch einige Zeit mit Lisa und Josh, bevor es dann am 9. Januar wieder nach Deutschland ging.